Ihr Lieben,

hier gehts jetzt mit den 2. Teil der Patchworkdecke weiter…

… dem

Zusammenfügen der Teile und dem Quilten

Alle Patches sind schon schön zusammengenäht… prima , jetzt ist das schon eine Patchworkdecke, ein Decke aus Flicken 🙂

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Aber nur das Top ist ja noch keine Decke. Der nächste Schritt ist nun, ein Stoff-Sandwich zusammenzufügen.

Hierzu sucht man einen passenden Stoff, der die Rückseite werden soll.

Dafür geht alles mögliche: einfache Webware, Fleece, Molton, Teddy …je nachdem wie kuschelig es werden soll. Nur sollte die Rückseite kein  dehnbarer Stoff sein. Das Stück Stoff kann an einem Stück sein oder ebenfalls eine Patchworkarbeit.

Dann braucht man noch ein Vliess dazwischen, ein Volumenvliess, am bessten aus Baumwolle. Das macht die Decke dicker , kuschliger und vor allem wärmend. Wie dick das Vliess gewählt wird, hängt davon ab, wie dick und wie warm die Decke werden soll.

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Nun legt man alles auf einer grossen geraden Fläche aus, also auf einen grossen Tisch oder am Boden.

Zuerst die Rückseite mit der linken Stoffseite nach oben. Am besten hat man diese nochmal gebügelt.
Hier kommt noch ein kleiner Tipp. 🙂
Mit Malercrepp kann man die Rückseite nun der  Unterlage ankleben. So verrutscht sicher nichts mehr. Warum gerade Malercrepp, ganz einfach, das lässt sich von Stoff nachher einfach und rückstandslos wieder entfernen.
Auf die Rückseite legt man nun den Vlies und streicht diesen von der Mitte her schön aus, damit er ganz gleichmässig auf der Rückseite liegt. Dieser kann man nun ebenfalls noch mit Malercrepp an der Unterlage festkleben.

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Als letztes legt man nun das gebügelte Top , also die Oberseite, mit der rechten Stoffseite nach oben, auf den Vliess.
Ab besten funktioniert das zu Zweit. Dann kann man das schön straff gespannt gerade auf den Vliess legen. Das ganze nun ebenfalls von der Mitte aus ausgestichen, damit es auch überall faltenfrei und gerade ist.

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Nun beginnt man das Sandwich zu fixieren, so das alle drei Schichten gut verbunden sind. Hierbei beginnt man ebenfalls wieder in der Mitte und arbeitet sich nach aussen vor. Zu Beachten ist, dass man wirklich alle drei Lagen erwischt.

Dafür gibt es verschiedene Wege:

Bei kleinen Decken reichen in der Regel längere Stecknadeln/Quiltnadeln.
Bei grösseren Decken würde ich hier Sicherheitsnadeln empfehlen, da man an einer grossen Decke länger näht und die Gefahr, dass die Nadeln rausrutschen oder man sich piekt, doch grösser ist.
Eine weitere Alternative ist, von Hand zu heften.

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Ganz wichtig ist nur, dass dass Stoff-Sandwich richtig gut fixiert ist, damit es dann beim Quilten nicht auseinanderrutscht und man so die Teile schief zusammenquiltet. Also sollte mindestens im Abstand von 10-15 cm einen Nadel stecken. Je mehr man steckt und je sorgsamer man das macht, um so einfacher ist das Quilten und um so schöner das Ergebnis.

–>Einwurf:

Für die Decken, die wir fürs die Herzis nähen, lassen wir die Vliessschicht weg. Zum einen sind die Tops aus Jersey genäht und somit eh schon dicker und wärmender als Webware und zum anderen sollen die Decken eher nur leicht, quasi als Schutz, über den Kindern liegen als wärmen, denn im Krankenhaus ist es ja warm.

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Also wird das Jersey-Top auf die Rückseite – fürs die Herzis nur Webware, kein fusselnder Stoff – direkt aufgelegt

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und ebenso nochmal von der Mitte her ausgestrichen

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und sehr gut festgesteckt. Hier sieht man nochmal gut, dass man auch wirklich darauf achten muss, durch alle lagen durchzustechen.

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<– Einwurf Ende 🙂

 

Sind alle Nadeln gleichmässig verteilt, schneidet man grob um die Decke herum, um überstehenden Stoff (und Vliess) abzuschneiden. Diese würde uns nur beim Quilten behindern. Ich lasse hier so 1-2 cm Stoff stehen.

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So schaut die Decke nun aus.

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Quilten

Nun beginnen wir mit dem Quilten. Yeah, endlich nähen 🙂

Aber was ist eigentlich Quilten?

Es ist das zusammenfügen bzw. zusammennähen der verschiedenen Schichten einer Decke. Es ist nix anderes wie absteppen.
Quilt ist englisch und heisst nix anderes als Steppdecke. 🙂

Wie steppt man also nun ab.
Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Man kann einfach im Nahtschatten der Patches nähen (was bei jersey nicht so gut geht), oder man näht gerade in der Mitte der Patches, oder diagonal auf den Ecken oder ebenfalls in der Mitte durch oder man näht freihand, Klingel, Muster und Motive. Hier kann sich der Kreative austoben 😉

Ich finde die schönste und schnellste Variante für Einsteiger die diagonale Wellenlinie zu nähen.

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Die Wellenlinien werden paralell genäht und zwar zwischen den Ecken durch.

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Und das ganze dann auch quer, so dass die Nähte sich immer auf der Hälfte der Quatrate treffen.

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Was brauche  wir fürs nähen?

  1. Gutes Garn !!! Das ist das AundO. Ein Garn das reisst, ärgert nur. Nicht nur, dass man dann unschöne Vernähstellen auf der Decke hat, es macht die Decke auch weniger haltbar. Es muss kein Quiltgarn sein, einfach ein hochwertiges Garn.
  2. Nähmaschine mit dünnerer (Stick)nadel oder wer per Hand quilten möchte, eine Näh-/Sticknadel mit Fingerhut.
  3. Bei der Nähmaschine idealerweise einen Obertransportfuss, gerade wenn dass Top aus Jersey ist, ist der normale Transportfuss bei mehreren Stofflagen nicht ausreichend. Das wird sonst schief, verzieht sich und wirft Wellen.

Idealer Stich, finde ich , ist der Wellenstich, bei mir hier a7. Wer sowas nicht hat kann den Zickzack auf  b0 verwenden.

Ihr fragt euch sicher , warum kein Geradestich. Ja klar, geht der auch , aber meines Erachtens nur, wenn man im Nahtschatten der Patches näht oder sehr genau nähen kann. Wenn ich im Geradestich nur einmal von der Linie abkomme, sieht man das. Es schaut ungleichmässig aus. Der Wellenstich hingegen erlaubt auch kleinere Ungenauigkeiten, schaut gut aus und ist somit auch für Einsteiger bestens geeignet.
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Die Fadenspannung kann man gerne etwas lockerer stellen, Stichlänge mindestens 3 und die Breite auf maximal, das ist bei mir 7. So wird aus dem normalen Wellenstich eine langezogene Wellenlinie.

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Bei den kleineren Decke ist es ja noch ganz einfach, aber wenn die Decke mal 2×2 Meter hat, kommt zwangsläufig die Frage, wie soll man das unter die Nähmaschine bringen.
Ganz einfach… einrolle 🙂

Egal wie gross, so bekommt man jede Decke genäht.

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Also gesagt getan, ab zur Nähmaschiene. Die ‚Rollen‘ rechts und links vom Nähfuss und los gehts.

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Ist man an einer Seite wieder angekommen, einfach bis zum rand nähen, Nadel versenken, Decke drehen und weiter gehts.

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Nicht so arg über den Rand hinausnähen, dieser wird ja später abgeschnitten.

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Und immer schön achten, dass die Mitte der Quatrate getroffen wird, also auch mit den Wellenstich sollte es gerade sein.

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Fertig 🙂Patchworkdecke2-28

Na, schaut doch guts auch, oder?

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Der letzte Akt ist dann noch die Ränder gradezuschneiden.

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Hierzu am Besten das Lineal und den Rollschneider holen und anhand der Nahtstellen der Patches ein gerade Linie finden und so den Rand abschneiden.

So schön gerade, ist die Decke für den nächsten Schritt parat, dem Binding (Link coming soon)…

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Dann mal viel Spass beim Quilten

 

Eure  Mandy